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Universitätsklinikum Essen
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Radionuklinschmerztherapie bei Knochenmetastasen

Grundlagen / Ziel
Schmerzhafte Knochenmetastasen können einen gesteigerten Knochenstoffwechsel aufweisen, wobei vermehrt Kalzium und Phosphat eingebaut wird. Das Therapieradionuklid ist dem Phosphat verwandt und wird deshalb im Bereich der Knochenmetastasen eingelagert und bestrahlt diese.

Bei welchen Erkrankungen wird die Therapie durchgeführt?
Bei schmerzhaften Knochenmetastasen, z.B. bei Prostata-, Brust- oder Lungenkrebs, wenn die medikamentöse Schmerztherapie nicht ausreichend ist oder gravierende Nebenwirkungen unter der medikamentösen Schmerztherapie bestehen (z.B. Verstopfung, Übelkeit und Müdigkeit unter Therapie mit Opiaten) kann unterstützend oder alternativ zur medikamentösen Schmerztherapie die Schmerztherapie mit Radionukliden durchgeführt werden.

Vorbereitung auf die Therapie (ambulantes Vorgespräch)
Vor der Therapie wird zunächst eine Skelettszintigraphie durchgeführt, um die Knochenmetastasen zu lokalisieren und deren vermehrten Knochenstoffwechsel nachzuweisen. Wenn diese kürzlich durchgeführt wurde, dann bitte die Befunde (möglichst auf CD) sowie aktuelle Arztbriefe zu der ambulanten Vorstellung mitbringen.
Im Rahmen der ambulanten Vorstellung erfolgt zunächst das Vor- und Aufklärungsgespräch sowie die Patientenbefragung (insbesondere bisherigen Therapien, Schmerzmedikation und Lokalisation der Schmerzen) durch den Stationsarzt und eine Blutentnahme.

Ablauf der Therapie
Verordnete Medikamente können eingenommen werden, eine antihormonelle Therapie bei Prostatakarzinom muss üblicherweise nicht pausiert werden, eine Kalziumsupplementierung (Nahrungsergänzung mit Kalzium) sollte jedoch 2 Wochen vor der Applikation abgesetzt werden. Die stationäre Aufnahme erfolgt am Therapietag. Nüchternheit ist nicht erforderlich. Zunächst wird ein venöser Zugang gelegt. Nach dem Hydrieren (Zuführen von Flüssigkeit) erfolgt mittags die Therapie mit dem Radionuklid (Samarium-153-EDTMP) über den venösen Zugang. Am Tag nach der Therapie erfolgt eine Ganzkörperaufnahme.
Bei Wohlbefinden erfolgt die Entlassung nach Hause, im Allgemeinen 2 Nächte nach der Therapie.

Nach der Therapie
Nach der Therapie sollte insbesondere das Blutbild engmaschig kontrolliert werden. Eine überschießende Schmerzreaktion in den ersten Tagen nach Therapie ist möglich. Eine Besserung der Schmerzsymptomatik ist nach 1-3 Wochen zu erwarten.