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Radiojodtherapie bei Schilddrüsenvergrößerung ohne Überfunktion

Radiojodtherapie bei Schilddrüsenvergrößerung ohne Überfunktion

Ziel
Verkleinerung der Schilddrüse / Verhinderung eines weiteren Wachstums.

Was ist die Radiojodtherapie?
Die RIT ist eine Bestrahlung von innen. Unabhängig von der Erkrankung ist es möglich eine hohe Strahlendosis in den kranken Teil der Schilddrüse oder die gesamte Schilddrüse zu bringen. Der übrige Körper erhält nur eine relativ geringe Strahlendosis, da die Schilddrüse als einziges Organ im Körper fähig ist Jod zu speichern. Das radioaktive Jod wird in einer Kapsel geschluckt. Die Menge ist sehr gering und liegt im Bereich eines millionstel Gramms.

Bei welchen Erkrankungen wird diese Therapie durchgeführt?
Eine Schilddrüsenvergrößerung, auch Struma genannt, kann einhergehen mit einer Überfunktion oder aber mit einer normalen Stoffwechsellage. Bei einer sehr großen Struma, die schon Komplikationen macht (z.B. Einengung der Luftröhre), muss eher eine operative Therapie in Betracht gezogen werden.

In folgenden Fällen erscheint eine RIT jedoch sinnvoll:

  • Voroperationen an der Schilddrüse
  • Erhöhtes Operationsrisiko (schon bestehende Lähmung des Stimmbandnerven, Herzerkrankungen …)
  • Beruf, bei dem Ihre Stimme sehr wichtig ist (Sänger, Lehrer, Redner …)
  • Sie wünschen auf keinen Fall eine Operation

Nach einer RIT ist eine Volumenverkleinerung um 1/3 bis 1/2 zu erwarten.

Vorbereitung für die Therapie
Bevor eine Radiojodtherapie durchgeführt werden kann, muss eine Reihe von Voruntersuchungen durchgeführt werden. Dazu vereinbaren bitte Sie oder Ihr behandelnder Arzt einen Termin in unserer Schilddrüsenambulanz.

Bitte bedenken Sie folgende Punkte vor Ihrem Termin:

  • In den Wochen vor dem Ambulanztermin sollten Sie kein Jod zu sich nehmen (z.B. Kontrastmittel bei CT- oder Herzkatheteruntersuchungen, Jodtabletten, Thyronajod, viel Verzehr von Meeresfrüchten)
  • Am Tag der Vorstellung in der Ambulanz sollten morgens keine Schilddrüsenmedikamente eingenommen werden
  • Bitte bringen Sie aktuelle Laborwerte und alle verfügbaren Unterlagen zu Ihrer Krankengeschichte mit
  • Falls in der letzten Zeit eine Szintigraphie angefertigt wurde, bringen Sie diese bitte, wenn möglich, im Original mit

Ablauf der Untersuchung

  • Ausführliches Gespräch (Krankheiten, momentane Symptome, Medikamente)
  • Szintigraphie (wenn keine aktuelle vorliegt): hierfür wird Ihnen eine geringe Menge einer radioaktiven Substanz gespritzt, die in der Schilddrüse angereichert wird und bildlich die Stoffwechselaktivität darstellen lässt
  • Sonographie der Schilddrüse
  • Blutentnahme zur Bestimmung der aktuellen Schilddrüsenwerte

Weiteres Vorgehen

  • Die Indikationsstellung erfolgt nach Vorliegen aller Daten
  • Vor der eigentlichen Therapie wir ein ambulanter Radiojodtest durchgeführt, um die Menge des benötigten radioaktiven Jods berechnen zu können.

Radiojodtest
Ambulante Wiedervorstellung zum RI-Test, bei dem Sie eine Testkapsel mit radioaktivem Jod (dem gleichen, das auch zur Therapie verwendet wird, aber nur ein Bruchteil der Menge)  zu schlucken bekommen.

  • Bis zu diesem Termin sollten sie jegliche Jodaufnahme vermeiden
  • Sie müssen am Tag des Testes nüchtern sein und dürfen 1 Stunde nach der 
    Testkapselgabe nicht essen.

Das Ergebnis wird nach 24 Stunden, 4 Tagen oder 8 Tagen (Normalfall) ambulant abgelesen.

Radiojodtherapie
Für die RIT ist ein stationärer Aufenthalt von ca. 2-6 Tagen nötig. Die Dauer des Aufenthalts ist u.a. abhängig von dem zu behandelnden Schilddrüsen- / Knotenvolumen und kann daher leicht variieren.

Für weitergehende Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

Kontakt

Schilddrüsen-ambulanz

+49 (0) 201 - 723 - 2081 +49 (0) 201 - 723 - 2098