MIBG Therapie bei malignem Phäochromozytom oder Neuroblastom
Hintergrund
Bestimmte Tumoren (s.u.) speichern Meta-Iod-Benzylguanidin (MIBG). Markiert man nun MIBG mit dem radioaktiven Stoff [131I] besteht die Möglichkeit, MIBG-speichernde Tumoren mit [131I] lokal zu bestrahlen.
Bei welchen Erkrankungen wird diese Therapie durchgeführt?
Bei bestimmen neuroendokrinen Tumoren z.B. malignes Phäochromozytom und Neuroblastom, neuroendokrinen Tumoren des Verdauungstraktes und anderen seltenen Tumoren wie z.B. beim medullären Schilddrüsenkarzinom kann die MIBG-Therapie durchgeführt werden
Vorbereitung
- durch eine spezielle bildgebende Untersuchung (MIBG-Szintigraphie oder MIBG-PET/CT-Untersuchung) muss vorab überprüft werden, ob das Tumorgewebe ein therapeutisch Erfolg versprechendes Speicherverhalten aufweist.
- bestimmte Medikamente (z.B. blutdrucksenkende Arzneimittel) hemmen die Aufnahme von MIBG in die Tumorzellen und sollten vor der Therapie nach Möglichkeit abgesetzt werden (bitte erst nach Rücksprache mit Ihrem Hausarzt).
- zum Schutz der Schilddrüse muss beginnend 48 Stunden vor bis 3 Wochen nach der Therapie eine spezielle Lösung eingenommen werden.
- am Therapietag sollten Sie schon vor der eigentlichen Therapie viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
Ablauf der Therapie
Die radioaktive Substanz wird als Injektionslösung über bis zu 4 Stunden über einen venösen Zugang verabreicht. Diese Substanz wird dann von den Tumorzellen aufgenommen, wodurch eine lokale Bestrahlung der Tumorherde erfolgt. Die durchschnittliche stationäre Aufenthaltsdauer beträgt ca. 5 Tage. Nebenwirkungen treten in der Regel nicht auf; in seltenen Fällen, in denen das Tumorgewebe hormonaktive Substanzen produziert, können unter der Therapie Nebenwirkungen (z.B. Blutdruckerhöhung) durch vermehrte Freisetzung dieser Substanzen aus dem Tumorgewebe in die Blutbahn entstehen.
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