Radiojodtherapie (RJT) bei differenziertem Schilddrüsen-Karzinom

Indikationen

Therapie jodavider Metastasen oder Mikrometastasen.

Patientenvorbereitung

• Vorstellung in der Schilddrüsenambulanz frühest möglich nach Thyroidektomie
• Keine Hormonersatztherapie beginnen
• Vermeidung einer Jodkontamination (jodhaltige Medikamente, Röntgenkontrastmittel, Seefisch, jodhaltige Vitaminpräparate, jodhaltige Desinfektionsmittel)
• Mitgabe von Vorbefunden, OP-Bericht und Histologie

Weiteres Prozedere

• Die abschließende Indikationsstellung zur RJT erfolgt nach Vorliegen aller Daten
• Die Therapieplanung erfolgt risikogruppenabhängig
• Die Therapie findet möglichst 4-5 Wochen nach OP in Hypothyreose statt (bis zur RJT werden keine Schilddrüsenhormone gegeben)
• Bei Therapieverzögerung ggf. Überbrückung des Zeitraums bis zur Therapie mit Thybon, welches 2 Wochen vor Therapie wieder abgesetzt werden muss
• Risikogruppenabhängig wird vor der RJT eine Jod-124-Dosimetrie mit Bildgebung zur weiteren Diagnostik und Therapieplanung durchgeführt

Radiojodtherapie

Für die RJT ist ein stationärer Aufenthalt von ca. 2-6 Tagen nötig.

Nachsorge / weitere Radiojodtherapien

• Etwa 1 Woche nach RJT wird eine Ganzkörperszintigraphie durchgeführt. In Abhängigkeit aller erhobenen Befunde wird dann das weitere Prozedere festgelegt. In Abhängigkeit von der Risikogruppe wird nach 4 Monaten eine 2. RJT durchgeführt
• 1 Jahr nach der letzten RJT erfolgt eine Radiojoddiagnostik (i.d.R 48 h stationärer Aufenthalt)
• Die Nachsorge wird in der Regel die ersten 5 Jahre nach der ersten Radiojodtherapie im halbjährlichen Rhythmus erfolgen, bei unauffälligem Verlauf danach jährlich
• Bei Patienten mit höherer Risikogruppe wird die Nachsorge individuell festgelegt

Procedere Nachsorge

• Anamnese
• Sonographie
• Labor (fT3, fT4, TSH und Tumormarker Thyreoglobulin (Tg))

Zieleinstellung

Die Schilddrüsenhormonmedikation sollte initial so gewählt werden, dass TSH basal supprimiert ist – die genaue Zieleinstellung entnehmen Sie bitte unseren Berichten. Dies verhindert eine Stimulation von evtl. Schilddrüsenkarzinomrestgewebe.