Kurse

    Kursskript:

    • Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung und Strahlenschutz
    • Nuklearmedizin
    • Grundlagen der Nuklearmedizin
    • Prinzipien

    Die Nuklearmedizin diagnostiziert oder therapiert funktionsorientiert. Es werden Radiopharmazeutika verwendet um physiologische oder pathologische Funktionen oder Eigenschaften von Zellen darzustellen.

    Die Ansatzpunkte sind dabei vielfältig. Es können z.B. der Transport in die Zelle untersucht werden (Schilddrüsenszintigraphie), die Verstoffwechselung (MIBG-Szintigraphie), die Rezeptorendichte (Somatostatin-Rezoptorszintigraphie, IBZM-SPECT), der Blutfluss (Myokardszintigraphie, oder die Volumenstromverteilung (Lungeninhalationsszintigraphie). Voraussetzung für die nuklearmedizinische Untersuchung oder T herapie ist stets das Verständnis der Pathophysiologie, die Identifizierung eines geeigneten Biomoleküls und die Möglichkeit, diese oder ein Analogon radioaktiv zu markieren.
    Heute werden meist Bilder der Aktivitätsverteilung (Szintigramme) angefertigt. Die relative Anreicherung in den Szintigrammen lässt sich quantifizieren und korreliert oft mit der relativen Funktion. Bei einigen Untersuchungen (z.B. Nierenclearance) ist es auch möglich, die absolute Funktion zu messen. Die nuklearmedizinische Diagnostik unterscheidet sich also grundlegend von den sonstigen morphologisch orientierten, bildgebenden Verfahren.

    Die verwendeten Radiopharmaka werden inkorporiert (meistens injiziert) und nehmen meist am Stoffwechsel teil. Die Markierung erfolgt häufig vor Ort im Kontrollbereich der Nuklearmedizin. Die Markierungsnuklide sollen bezüglich der Halbwertszeit der Untersuchungsdauer angepasst sein (ideal: Halbwertszeit ähnelt der Gesamtuntersuchungsdauer). Die Untersuchungsdauer wird von der Physiologie oder Pathophysiologie der zu untersuchenden Stoffwechselvorgänge vorgegeben. Im Interesse einer niedrigen Strahlenexposition für den Patienten wird von dem Markierungsnuklid weiterhin gefordert, daß es ein ausschließlicher oder überwiegender- Gamma-Strahler (z.B. 99mTc) ist und daß die Energie möglichst im 100 keV Bereich liegt. Energien deutlich unter 100 keV führen zu einer hohen Absorption im Körper, hohe Energien bedeuten auf der einen Seite eine erhöhte Strahlenexposition und auf der anderen eine Abnahme der Bildqualität infolge der Eigenschaften der Messgeräte (z.B. Gammakamera). Besonders bewährt haben sich aus den genannten Gründen das metastabile 99-Technetium (99mTc) für kürzere Untersuchungsdauern (ca. 0,5 bis 10 h, bis maximal etwa 24 h) und 111-Indium [111In] für Untersuchungen im Bereich weniger Tage. Für länger dauernde Untersuchungen, im Bereich von 1 bis 2 Wochen wird 131-Jod [131I] verwendet, obwohl es als überwiegender b-Strahler für die Diagnostik wenig günstig ist. Es gibt jedoch kein geeignetes Nuklid für diesen Zeitraum. Hinzu kommt, daß die Jodierung vieler Biomolekule vergleichsweise einfach ist. In der Therapie ist eine hohe Strahlenexposition in der unmittelbaren Umgebung der Aktivitatsanreicherung erwünscht. Daher sind reine b-Strahler ideal. Eine zusätzliche geringe g-Komponente ermöglicht die optimale Darstellung der Verteilung des Therapienuklids. Diese Bedingungen sind bei 131I ausreichend erfüllt.

    Mehr Lesen

    Literatur

    Büll U, Schicha H, Biersack HJ, Knapp WH, Reiners C, Schober O. Nuklearmedizin. 3. Auflage Stuttgart, New York: Thieme 1999.
    Schicha H, Schober O.
    Nuklearmedizin Compact Lehrbuch.
    3. Auflage Stuttgart: Schattauer 1997.

    Wahlfächer

    Wahlfach im 1. Abschnitt der Ärztlichen Ausbildung
    (4. vorklinisches Semester)

    Nuklearmedizin ist mehr als Schilddrüsenszintigraphie und Radiojodtherapie. Wir liefern mit nuklearmedizinischer Diagnostik einen wichtigen Beitrag zur Therapieentscheidungen bei vielen onkologischen Erkrankungen und betreuen Pateinten mit Schilddrüsenerkrankungen komplett. Nuklearmedizin bildet eine Schnittstelle zwischen Vorklinik und Klinik. Physiologie wird in unserem Fach klinisch angewendet und wir würden uns sehr freuen Ihnen dies im Wahlfach des 1 Abschnitts „Einführung in die Nuklearmedizin“ (4. vorklinisch Semester) näher bringen zu dürfen.

    Zusätzlich bieten wir auch im 2. Abschnitt der Ärztlichen Ausbildung (5. klinisches Semester) das Wahlfach Klinische Nuklearmedizin (Therapie und Diagnostik) an. Der 28 stündige Kurs Wahlfach im 1. Abschnitt der Ärztlichen Ausbildung (4. vorklinisches Semester) findet 
    mittwochs von 10-12 Uhr statt.

    Am ersten Seminartermin werden Sie eine Strahlenschutzbelehrung und eine Aufklärung über das Verhalten im Kontrollbereich erhalten. Das Betreten des Kontrollbereiches ist für nicht schwangere Personen über 18 Jahren problemlos möglich. Informationen über die Darstellung nuklearmedizinischer Grundlagen und der Prinzipien der gängigsten nuklearmedizinischen Untersuchungen erhalten Sie am zweiten Termin. Es folgen 12 Praktikum Termine, in denen wir Ihnen einen umfassenden Einblick in unser Fachgebiet geben.

    Ein Leistungsnachweis wird am Ende der Woche in Form eines Referates zusammen mit einer mündlichen Prüfung durchgeführt.

    Das Mitbringen eines Kittels an den Praktikumstagen ist für die Teilnahme 
    zwingend erforderlich.

    Treffpunkt am ersten Kurstag: Patientenanmeldung der Nuklearmedizin.

    Wahlfach Nuklearmedizin des 2. Abschnitts der Ärztlichen Ausbildung 
    (5. Klin. Semester)

    Nuklearmedizin bedeutet die Anwendung offener radioaktiver Stoffe am Menschen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken. Neben der Betreuung und Therapie von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen bildet die onkologische Diagnostik und Therapie einen Schwerpunkt in unserer Klinik.

    Im Wahlfach Nuklearmedizin des 2. Abschnitts der Ärztlichen Ausbildung (5. Klin. Semester) in Form eines 5 -tägigen Praktikum bieten wir Ihnen einen Einblick in die wichtigsten nuklearmedizinischen Untersuchungsmethoden und gängige Therapien.

    Das 28 stündige Praktikum findet in der letzten Woche vor Semesterbeginn statt.

    Am ersten Tag erhalten Sie zunächst eine Strahlenschutzunterweisung mit Aufklärung über das Verhalten im Kontrollbereich. Das Betreten des Kontrollbereiches ist für nicht schwangere Personen über 18 Jahren problemlos möglich. Anschließend werden Sie von einem ärztlichen Kollegen an einem Arbeitsplatz betreut. An den übrigen 4 Tagen werden Sie jeweils unterschiedliche Arbeitsplätze kennenlernen und werden insgesamt Einblicke in die Schilddrüsenambulanz, die konventionelle Diagnostik (bestehend u.a. aus Herz-, Skelett- und Nierenarbeitsplatz) und das PET/CT erhalten.

    Der Leistungsnachweis erfolgt am Ende der Woche mündlich.

    Das Mitbringen eines Kittels an den Praktikumstagen ist für die Teilnahme 
    zwingend erforderlich.

    Treffpunkt am ersten Kurstag: Patientenanmeldung der Nuklearmedizin

    Aufnahmekapazität pro Semester 4 Studenten

    Sonstige Vorlesungen

    Die Nuklearmedizin bietet sowohl für Medizinstudenten als auch für Studenten der Fachrichtungen Physik, Chemie und Informatik die Möglichkeit, ein Praktikum, eine Famulatur zu absolvieren, oder eine Promotionsarbeit anzustreben.

    Wir legen in unserer Klinik großen Wert auf eine gute Betreuung. Deshalb freuen wir uns über jeden Studierenden und hoffen, dass die im Link aufgeführten Vorlesungen Sie interessieren und wir Sie bald als Teilnehmer begrüßen dürfen. 

    Folgende Vorlesungen bieten wir an:

    • Der nuklearmedizinische Fall der Woche: Bildbeispiele, Indikationen und Grundlagen
    • Multimodale Bildgebung (PET-CT)
    • Systematische Befundung in der Nuklearmedizin
    • Moderne metabolische/funktionelle Schnittbildgebung – Standards in der klinischen Versorgung
    • Einführung in die Radiopharmazie
    • Nuklearchemie (für Mediziner und Chemiker)
    • Diagnostik, Therapie und Therapieplanung mit ionisierenden Strahlen für höhere Semester (mit Patientenvorstellung)

    Praktisches Jahr (PJ) und Famulatur

    Ob Famulatur oder PJ – Medizinstudenten sind bei uns in der Abteilung herzlich willkommen. Wir bieten Euch vielfältige Möglichkeiten, die Nuklearmedizin und unser Team kennen zu lernen.

    Im Rahmen Eures Wahltertials habt ihr die Möglichkeit, unsere Arbeit in der Abteilung zu begleiten. Dabei werdet ihr die konventionelle Diagnostik in der Schilddrüsenambulanz und der Poliklinik, die PET/CT, bzw. PET/MRT-Diagnostik und unsere Therapiestation (schwerpunktmäßig Therapien für Schilddrüsenkarzinome, Prostatakarzinom und neuroendokrinen Tumoren) kennenlernen. Seid live dabei, wenn neue Tracer in der Diagnostik und Therapie im Rahmen von Studien erprobt werden.

    Nach Euren individuellen Wünschen können wir Schwerpunkte in der Ausbildung gestalten und ihr könnt schnell selbstständig tätig werden.

    Begleitend zu Eurem Wahltertial veranstaltet das Uniklinikum eine PJ-Fortbildungsreihe donnerstags nachmittags für alle Wahlfachstudenten.

    Sollte es sich bei Eurem Wahltertial um das erste Tertial Eures PJs handeln, gibt es weitere Ausbildungsangebote der Uniklinik, insbesondere über das Skills Lab.

    Ob für 15 oder 30 Tage – auch als FamulantIn seid ihr bei uns in der Abteilung gerne gesehen. Wir wollen Euch ein möglichst breites Spektrum unserer Tätigkeit zeigen, von konventioneller Schilddrüsendiagnostik und weiteren Szintigraphien über PET-Diagnostik bis hin zur Therapiestation. Wir beziehen Eure Wünsche gerne bei der Einteilung mit ein.

    Wir sind ein junges, dynamisches Team und freuen uns immer darauf, neue Menschen kennen zu lernen. Ihr seid uns also sehr herzlich willkommen.

    Ansprechpartner

    Stephan Himmen

    Oberarzt

    Dr. med.
    Isabel Nagel

    Assistenzärztin

    Kontakt

    Tel.: 0201 723 2073
    Fax: 0201 723 5964
    Email: sekretariat.nuklearmedizin@uk-essen.de

    Promotion

    Als Querschnittsfach ist die Nuklearmedizin mit vielen Krankheiten konfrontiert. Dabei ergeben sich zwangsläufig in den unterschiedlichsten Bereichen Fragen, die wissenschaftlich aufgearbeitet werden.
    Je nach Schwerpunkt sind die wissenschaftlichen Projekte primär an unserem Lehrstuhl angesiedelt oder bei dem klinischen oder theoretischen Kooperationspartner.
    Als methodendefiniertes Fach fallen natürlich auch wissenschaftliche Projekte auf methodischem Gebiet wie Datenanalyse, Messtechnik, Physik, Strahlenschutz, Strahlenwirkung an.

    Wenn Sie Interesse an einer Arbeit in unserem Fach haben, nehmen Sie bitte mit Prof. Dr. Fendler Kontakt auf. Daneben können Arbeiten in unseren Arbeitsgruppen „Radiochemie und Radiopharmazie“ und „Medizinphysik“ angefertigt werden.

    Ansprechpartner

    Dr. rer. medic.
    Hong Grafe

    Referentin des Klinikdirektors, operative Klinikmanagerin, Ausbilderin (IHK geprüft)
    Studienkoordinatorin

    apl. Prof. Dr. med.
    Wolfgang Fendler

    Leitender Oberarzt, Translationale und Onkologische Forschung

    Kontakt

    Tel.: 0201 723 2073
    Fax: 0201 723 5964
    Email: sekretariat.nuklearmedizin@uk-essen.de