Selektive intra-arterielle Radiotherapie (SIRT) bei Lebertumoren
Hintergrund
Die SIRT der Leber ist ein spezielles nuklearmedizinisches Therapieverfahren bösartiger Tumore in der Leber und beruht auf dem Einbringen kleiner radioaktiver Glaskügelchen, so genannter Mikrosphären (Produktname: TheraSphere®), in das Tumorgewebe der Leber. Die SIRT ist umso effektiver, je stärker das Tumorgewebe in der Leber aus der Leberarterie mit Blut versorgt wird.
Mögliche Einsatzgebiete
- Hepatozelluläres Karzinom
- Cholangiozelluläres Karzinom
- Lebermetastasen, z.B. beim Kolorektalen Karzinom, Mammakarzinom
oder bei neuroendokrinen Tumoren
Besonderheiten der Therapie
Zur Prüfung der Therapiefähigkeit bitten wir um Zusendung folgender Informationen:
- Histologiebefund
- Auflistung der bisher erfolgten Therapien (möglichst exakte Aufstellung der durchgeführten Chemotherapien, den entsprechenden Behandlungszeitraum und Behandlungserfolg),
Arztbriefe, etc. - Aktuelle Computertomographie von Brust- und Bauchraum (Bilddaten auf CD-ROM oder Film, Befundkopie).
- Aktuelle Laborwerte (Blutbild, Gerinnung, Nierenwerte, Leberwerte inkl. Bilirubin).
Therapievoraussetzungen
- Aktuell kein kurativer Therapieansatz
- Keine vorherige perkutane Bestrahlung der Leber
- Regelrechte oder nur leicht eingeschränkte Leberfunktion
- Regelrechte oder nur leicht eingeschränkte Nierenfunktion
- Kein Nachweis von Metastasen außerhalb der Leber
(im Einzelfall kann hiervon abgewichen werden)
Therapieablauf
- Stationäre Aufnahme, meist im Bereich der tumorspezifischen Fachrichtung (Onkologie, Gastroenterologie/Hepatologie, Endokrinologie etc.) im UK-Essen, zur angiographisch-nuklearmedizinischen Therapievorbereitung.
- Stationäre Aufnahme auf der Klinik für Nuklearmedizin ca. 2-3 Wochen nach erfolgreicher Vorbereitung zur Therapie im Rahmen einer erneuten Angiographie
- Entlassung in Abhängigkeit vom klinischen Zustand, in der Regel 2 Tage nach Therapie
- Postherapeutisch sind regelmäßige Kontrollen von CRP, Blutbild, Gerinnungs-, Leber- und Nierenwerten erforderlich
- Die Behandlung wird im Allgemeinen gut vertragen. Bei einigen Patienten treten kurzzeitig Symptome wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit und leichtes Fieber auf. Häufig besteht nach der Behandlung noch über mehrere Tage oder Wochen Müdigkeit und verringerter Appetit.
Stationssekretariat
Tel.: 0201 723 2080
Fax: 0201 723 1862
Email: Therapie.Nuklearmedizin@uk-essen.de
Station
Tel.: 0201 723 2031
Fax: 0201 723 5658